Some days ago I told you about my brother (have a look at “A perfect day in Trondheim”). Remember? The one whose birthday it was. Well, a couple of weeks ago we had planned to meet in Sweden all along, then he decided to be too busy and skipped on his hunger for adventure and excitement, then (a couple of days ago) he decided to skip being too busy and meet his badass-hitch-hiking-brother in Sweden instead, as we had planned. (Note: Actually I think my parents send him because my last post might have given them the impression that I felt lonely.) So I tried to leave Oslo on friday rather early in the morning and headed out for Göteborg where we would meet up. Here’s the thing about hitch hiking: The hardest part is always getting out of a city. Out there on the road, not a problem. You easily get a ride. But in a city with your heavy backpack shouldered, looking all wild and totally displaced between all that concrete and glass and Cafés and busy people talking on their mobiles, it is almost impossible to find someone who would be willing to give you a lift. So I took the subway as far as it would take me out of the city, walked for about 6 or 7 kilometers and ended up at a spot that seemed hardly adequate to me to get a ride. After an hour of waiting (it must have been 1PM by then) I got a ride from a young nurse (Why is it always a nurse?) to a place a little further out, where I stranded at a gas station. Here’s another thing about hitch hiking: Gas stations are great places to get a ride, because you can walk up to people, talk to them and show them that you’re not some sort of creep or serial killer but a nice guy who is just looking for a cheap way to get from point A to point B. But somehow I was really unlucky that day (or maybe I imagine myself appearing less creepier than I actually do). It took me another forty minutes before a youngish looking guy in an old camper offered me a ride. Turned out he was some musician who had already played as a supportive act for The BossHoss and Tito & Tarantula and was now on his way to pick up his band colleagues to play at a small old-school-retro-rockabilly-festival somewhere in Sweden. Their band was called Tasty (look them up on youtube) and I promised to feature them in my next post in return for the ride. So here we go: We had a fun 3-hours ride from Oslo to some place close to Göteborg, listened to The Shadows, laughed, practiced some German and somehow became road-trip-buddies. In the end, they even offered me to become their rowdy and asked me to join them for the festival which I unfortunately had to decline for my brother was already waiting for me in Göteborg for an hour or so. Nevertheless, thanks again, guys! I hope you had a fun time this weekend! And I hope you read this!
Maybe because I needed some alone-time and thinking, or maybe because I knew my brother was waiting for me, I did something that might be considered cheating for a guy who claims to hitch hike all the way back from North Cape to Germany. But I’m the one making the rules and I say: “It’s alright, Philip, take the bus, we’ll consider this an exception from the rules and you really deserve this after all your exhausting effort!” (one of a few exceptions as it turned out in the following days). But there I was meeting Max, one Krause brother hugging the other, a tender gleam coming from both our chests that would have culminated in the mighty “Krause Jet” if only Felix (the third musketeer) was there.
Feeling lonely or not, it was great to see him. And in a wild and not at all linear progressing conversation we exchanged all the information about the last month and what had happened to whom and how it felt and what not, rhapsodizing about the magnificent beauty of scandinavian women and basically looking like two puppies being on a play date their owners had fixed for them – just very excited to see each other, about to pee on the carpet (Oh boy, oh boy, oh boy!).
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Ein paar Tage zuvor habe ich euch von meinem Bruder erzählt (siehe: “A perfect day in Trondheim”). Erinnert ihr euch? Der, der Geburtstag hatte. Nun, einige Wochen zuvor haben wir gemeinsam ausgemacht, dass er in Schweden zu mir stoßen sollte, um mich ein Stück auf meiner Tour zu begleiten, aber dann war er irgendwann der Meinung, zu beschäftigt zu sein mit Unikram, und hat seinen unbändigen Durst nach Abenteuer einfach ignoriert. Dann (vor ein paar Tagen) entschied er sich dagegen, zu beschäftigt zu sein, und dafür, seinen wirklich coolen trampenden Bruder nun doch in Schweden zu treffen, ganz genau so, wie wir es von Anfang an geplant hatten. (Anmerkung: Tatsächlich bin ich der Meinung, dass er lediglich von meinen Eltern geschickt wurde, weil die aufgrund meines letztens Posts den Eindruck vermittelt bekommen haben dürften, ich fühle mich einsam.) Ist ja auch egal. Jedenfalls versuchte ich am Freitag möglichst früh aus Oslo raus zu kommen und mit dem Trampen loszulegen, um Max nicht unnötig lange in Göteborg warten zu lassen. Aber ich erzähl euch jetzt erst mal einen vom Trampen: Das Schwierigste ist es immer, aus den großen Städten rauszukommen. Draußen auf der Straße, gar kein Problem. Man findet ganz leicht einen Anhalter. Aber in einer Stadt mit dem riesigen Rucksack auf dem Rücken und man sieht wild und total deplatziert aus zwischen dem ganzen Beton und Glas und den Cafés und all den Menschen mit ihren Handys am Ohr, ist es beinahe unmöglich, eine der kostbaren kostenlosen Mitfahrgelegenheit zu finden. Also ließ ich mich von der U-Bahn so weit wie möglich aus der Stadt heraus tragen, lief noch 6 oder 7 Kilometer und gelangte schließlich an einen Ort, der mit trotz aller Anstrengung kaum geeignet schien, dort von irgendjemandem mitgenommen zu werden. Nachdem ich eine Stunde gewartet hatte (es war mittlerweile ein Uhr nachmittags), nahm mich eine Krankenschwester (Warum eigentlich immer Krankenschwestern?) mit und setzte mich etwas außerhalb der Stadtgrenze an einer Tankstelle ab. Und jetzt verrate ich euch noch was über’s Trampen: Tankstellen sind großartig, um Anhalter zu finden, denn man kann zu den Leuten hingehen, sich persönlich vorstellen und ihnen zeigen, dass man kein Perversling oder Serienmörder ist, sondern einfach nur ein netter Kerl, der möglichst günstig von Punkt A nach Punkt B gelangen möchte. Doch irgendwie hatte ich an diesem Tag einfach kein Glück (Oder ich sehe sehr viel perverser aus, als ich selbst glaube auszusehen!). Jedenfalls hat es weitere 40 Minuten gedauert bis ein eher jung aussehender Kerl aus einem eher alten Wohnmobil stieg und mich schließlich mitnahm. Es stellte sich heraus, dass er Musiker war, der nicht nur als Vorband für The BossHoss aufgetreten war, sondern auch für Tito & Tarantula, und der jetzt auf dem Weg war, um seine Bandkollegen abzuholen, um mit ihnen auf irgendeinem Oldschool-Rockabilly-Festival im schwedischen Outback zu spielen. Die Band heißt Tasty (bei Youtube findet ihr Videos) und ich versprach ihnen, in meinem Blog über sie zu schreiben als kleines Dankeschön für’s Mitnehmen. Also gut, los geht’s: Für kurzweilige und unterhaltsame drei Stunden fuhr ich bei ihnen von Oslo bis kurz vor Göteborg in dem klapprigen alten Camper mit, wir hörten The Shadows, lachten, quatschten ein bisschen auf Deutsch und wurden unterwegs irgendwie zu Roadtrip-Buddies. Am Ende boten sie mir sogar an, als Rowdy mit ihnen auf das Festival zu kommen, was ich aber leider ablehnen musste, weil mein Bruder bereits seit über einer Stunde in Göteborg auf mich wartete. Egal wie, ich danke euch, Jungs! Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß auf dem Festival! Und ich hoffe, ihr lest das hier auch!
Vielleicht, weil ich ein bisschen Zeit für mich und zum Nachdenken brauchte, vielleicht aber auch, weil ich Max nicht noch länger warten lassen wollte, entschied ich mich zu etwas, was man vielleicht als Schummeln auslegen könnte, wenn man bedenkt, dass ich behaupte, den ganzen Weg vom Nordkap nach Deutschland zu trampen. Aber ich mache hier die Regeln und ich sage: “Ist schon ok, Philip, Ausnahmen bestätigen die Regeln, nimm den Bus, du hast es dir verdient nach all den Anstrengungen.” (Es sollte sich herausstellen, dass das nur eine von weiteren folgenden Ausnahmen sein sollte.) Aber schließlich kam ich in Göteborg an und traf dort auf Max. Ein Krausebruder umarmte den anderen und ein zartes Glimmen ging von unser beider Brust aus, das – wäre Felix (der dritte Musketier) noch dabei gewesen – in dem berühmten und mächtigen “Krausestrahl” kulminiert wäre. (Schöner Satz, was?!?)
Egal, ob ich mich einsam fühlte oder nicht, es war toll, Max zu sehen. Und in einer wilden und alles andere als linear verlaufenden Konversation tauschten wir uns darüber aus, was bei wem innerhalb des letzten Monats passiert war, wie wir uns bei dem, was passiert war, gefühlt hatten und was nicht alles. Wir schwärmten von der anmutigen Schönheit der Skandinavierinnen und mussten bei all dem auf Außenstehende wie zwei Hundewelpen gewirkt haben, die sich auf einem Play Date trafen, das ihre Herrchen für sie vereinbart hatten – einfach wahnsinnig aufgeregt und kurz davor auf den Teppich zu pinkeln (Oh Junge, oh Junge, oh Junge!).